Ausführliche Infos zum MB-trac im Unimog-Informationssystem


Text: Roland Kaufmann

Vor über 33 Jahren wurde die Produktion des MB-trac eingestellt. Doch der Schlepper mit Mercedes-Stern ist seither nicht in Vergessenheit geraten. Ganz im Gegenteil: Die Trac sind in der Oldtimerszene bekannt und geschätzt. Wer bei Fahrten über Land die Augen offenhält, sieht sie auch weiterhin im Einsatz bei der Feldarbeit – und inzwischen sind die Traktor auch Protagonisten so mancher TV-Reportage.

Mit Baubeginn des MB-trac Anfang der 1970er Jahre begann eine neue Epoche in der landwirtschaftlichen Traktoren. Wer sich über den MB-trac informieren will, kann im Unimog-Informationssystem (UIS) stöbern. Das UIS stellt allen UCG-Mitgliedern auf der Club-Homepage zur Verfügung und ist eine echte Fundgrube. Denn dort sind die Entstehung des MB-trac, die Baureihen, die Baumuster, alle Varianten, die technischen Daten und viele historische Technikaufnahmen enthalten.

Vom MB-trac wurden 41.365 Fahrzeuge gebaut, die meisten waren MB-trac 800 (13.204 Stück). Während seiner Bauzeit von 1973 bis 1991 hat der MB-trac die Mechanisierung in der Landwirtschaft entscheidend geprägt. Dank großer Höchstigkeit, Geräte zum Nachsäen mit Pflügen mit Packwalzen im Frontanbau, Saatzugarbeiten mit der Sämaschine im Heck und Rübenpflege mit Drillmaschinen, hat er zur Reduzierung des Zeitaufwandes beigetragen. Das Nachfüllen des Saatguts wird während der Bearbeitung des Felds erledigt.

Der seitenstabile Frontkraftheber der Kategorie 2 zum Einsatz in der Landwirtschaft ist eigens zusätzlich für den MB-trac entwickelt worden, parallel zum Unimog.

Auch für Informationen über Details ist das UIS eine gute Adresse. So lassen sich zum Beispiel nachvollziehen, welche Neuerungen die 1976 vorgestellte schwere Baureihe des MB-trac brachte. So deklassiert etwa die neue Drehsitzanlage den gesamten Markt ähnlicher Rückfahrereinrichtungen im Wettbewerb. Bei Einsätzen auf dem Feld zur Ernte von Mais und Zuckerrüben hatte der MB-trac mit den entsprechenden Geräten und bis dahin nur mit der Rückfahreinrichtung fast die Qualität des Selbstfahrers.

Als Geräteträger konzipierte Ackerschlepper waren leicht gefragt, Anfang der 1950er Jahre auf. Sie waren leicht gebaut, zum Einsatz bei Beetanbauarbeiten mit Sähmaschinen und nachfolgende Pflegearbeiten. Der MB-trac wurde sowohl als Pflegeschlepper wie auch als Zugschlepper konzipiert. Normalerweise ist die technische Achslastverteilung von Vorderachse auf Hinterachse im Verhältnis 60:40. Schiebt oder zieht aber der MB-trac, wird das Verhältnis auf 50:50. So hat er mehr Zug- oder Schubkraft beim Geräteeinsatz. Der besondere Vorteil: Alle Anbauteile sowie die gleichen Reifengrößen und Spurweite wie hinten sorgen für das Zusammenspiel der verschiedenen Aufgaben meisterhaft. Damit ist der MB-trac ein kompromissloser Produktmix zum Unimog. Das Einsatzspektrum des MB-trac mit Anbaugeräten vielfältige Aufgaben erledigt hatte. *